1. Herren

Wichtiger Sieg, Rote Karte als Wermutstropfen

von Johannes Speckner

Rasensport Uetersen gewinnt 3:1 beim SV Lurup, verliert aber Philipp Ehlers

Wie wichtig Kapitän Philipp Ehlers für Rasensport Uetersen ist, zeigte sich, als es ohne ihn mit einem 1:3 beim FC Alsterbrüder II die erste Saison-Niederlage setzte. Wenn nun am Sonntag, 13. Oktober das Derby gegen die SV Lieth ansteht, wird der Offensivmann erneut fehlen: Er kassierte nämlich am vergangenen Freitagabend eine Rote Karte, was für seinen Onkel Peter Ehlers, zugleich Trainer der Rasensportler, „ein herber Wermutstropfen“ war – bei aller Freude über den 3:1-Sieg in Lurup.

Im Stadion am Vorhornweg entwickelte sich ein interessantes Topspiel. In diesem übte die Heim-Elf zwar viel Druck aus, doch sprangen dabei für sie keine klaren Chancen heraus – und Gäste-Keeper Christopher Knapp parierte die Bälle, die doch auf sein Tor kamen, sicher. Auf der Gegenseite lief bei den Uetersenern im Spiel nach vorne auch nicht viel zusammen. Einzig nach einem Eckstoß von Jannek Kühl zielte Kirill Shmakov zu hoch. Dann kam die 37. Minute: Schiedsrichter Tobias Lohmeier (von der Lauenburger SV) sah es so, dass Gäste-Akteur Jannek Laut im gegnerischen Strafraum den Ball spielte, ehe ein Luruper ihn von hinten trat. „Es war genau andersherum“, beteuerte SVL-Coach Selcuk Turan, der gesundheitlich angeschlagen ist und deshalb nur unter den Zuschauern weilte. Sein Co-Trainer Gernot Beckert, der deshalb die Verantwortung trug, sah nach Intervention des erfahrenen Schiedsrichter-Assistenten Christian Henkel ebenso eine Gelbe Karte wie ein Luruper Ersatzspieler, ehe der Elfmeter ausgeführt werden konnte: Philipp Ehlers verwandelte sicher flach links – 0:1. „Ich habe die Szene nicht richtig gesehen“, beteuerte Peter Ehlers, der sich im vorherigen Heimspiel gegen den SV Hörnerkirchen noch selbst einer falschen Elfmeter-Entscheidung gegen sein Team ausgesetzt sah und hinzufügte: „Sollte es kein Foul an unserem Spieler gewesen sein, wäre ich über das Zustandekommen unseres Führungstreffers natürlich nicht glücklich.“

Weil die Rosenstädter Probleme hatten, die stürmisch angreifenden Luruper zu überspielen, stellte Peter Ehlers in der Pause auf ein 4-4-2-System um und fest: „Uns ging es darum, unseren Vorsprung zu halten.“ Dies gelang nicht nur, sondern er wurde sogar noch aufgebaut: Nach einer guten Stunde flankte Philipp Ehlers von rechts in die Mitte, wo SVL-Keeper Niklas Wietzke von einem Mitspieler behindert wurde. Daraufhin sprang der Ball zu Fynn Laut, der aus zehn Metern per Kopfballbogenlampe über Wietzke hinweg das 0:2 erzielte (61.). In der Schlussminute wurde es aber noch einmal eng und dramatisch: Zunächst wehrten die Gäste einen Eckstoß ab, doch dann schliefen sie nach der folgenden Luruper Flanke am zweiten Pfosten, was Benjamin Pehmöller zum 1:2-Anschlusstreffer nutzte (89.). Darauf folgten einige unschöne Szenen: Ein SVL-Akteur wollte den Ball holen, ging dabei Schlussmann Knapp an und wurde dann von Philipp Ehlers umgeschubst, woraufhin der Uetersener Kapitän glatt „Rot“ und der Luruper „Gelb-Rot“ sah. In der vierten Minute der Nachspielzeit zog der eingewechselte Uetersener Marcel Jobmann aus 16 Metern ab; ein SVL-Verteidiger berührte den Ball mit seiner Hand und der Schiedsrichter pfiff, ehe der Ball die Torlinie überquerte. Deshalb konnte er nicht mehr auf Vorteil sowie Treffer entscheiden, sondern musste die nächste Rote Karte verhängen und den Gästen einen Handelfmeter zusprechen, den Jobmann zum 1:3-Endstand verwandelte.

Peter Ehlers nannte die drei späten Platzverweise „bedauerlich“ und stellte klar: „Die Partie war nicht unfair, denn die Luruper haben zwar hart gespielt – dass drei Spieler vom Feld gestellt werden, gab diese Begegnung aber eigentlich nicht her.“ Zum Auftritt seines Teams sagte der Coach: „Wir haben wirklich schon bessere Leistungen gezeigt, es aber auch mit einem sehr aktiven, ja fast schon übermotivierten Gegner zu tun bekommen.“ Auch die Liether dürften am Sonntagnachmittag ab 14 Uhr im Rosenstadion sehr motiviert zu Werke gehen.