1. Herren

Ein Kantersieg, über den kaum Freude aufkam

von Johannes Speckner

Rasensportler gewinnen mit einem 11:0 zweistellig beim FCE

Zu einer gewissenhaften Spielvorbereitung gehört es für Trainer Peter Ehlers, jeden Gegner, auf den er mit Rasensport Uetersen trifft, mindestens einmal unter die Lupe zu nehmen. So weilte er am 29. Oktober auch unter den Zuschauern, als der FC Elmshorn den FC Alsterbrüder II empfing (4:4). Dies hätte er sich allerdings auch sparen können, denn als die Rosenstädter drei Tage später beim FCE gastierten, wirkten in dessen Mannschaft nur noch fünf der Akteure mit, die bereits gegen die Alsterbrüder in der Start-Elf standen, wobei Sven Schulz nicht mehr das Tor hütete, sondern im Feld kickte. „Leider hat es im Laufe des Freitags zahlreiche krankheits- und verletzungsbedingte Absagen gegeben“, erklärte Uwe Wölm, Sportlicher Leiter des FCE, diesen Umstand.

Daran, die Partie entweder unter dem Vorwand eines unbespielbaren Platzes an der Wilhelmstraße abzusagen oder sie kampflos verloren zu geben, verschwendete Wölm dem eigenen Bekunden nach aber „keinen Gedanken“. Für diese „sportlich faire Einstellung“ bekundete Peter Ehlers den Elmshornern „aller größten Respekt“. Als um 19.30 Uhr der Anpfiff erfolgte, erlebten sowohl Wölm (64) als auch Peter Ehlers (53) „ein Novum“, wie sie unisono erklärten: Die Krückaustädter traten nur zu acht an, wobei Schulz als einziger Liga-Spieler von sieben A-Jugendlichen unterstützt wurde. Nach 17 Minuten füllten die A-Junioren Patrice Haruna und Lukas Höppner sowie Daniel Sampaney als zweiter Akteur der 1. Herren, die zuvor im Stau gestanden hatten, das Team auf die Sollstärke von elf Akteuren auf.

In dreifacher Überzahl hatten Philipp Ehlers (4. Minute) und Marcel Jobmann (8./17.), obwohl ein Flutlichtmast ausgefallen war, den Durchblick behalten und für einen 0:3-Zwischenstand gesorgt. Auch, als es „elf gegen elf“ hieß, hatten die Rosenstädter klare Vorteile. So erhöhten Philipp Ehlers (30./Foulelfmeter) und Jobmann (33./41.) zum 0:6-Pausenstand. „Es war ein Spiel auf ein Tor, indem wir unsere Treffer erzielt haben“, kommentierte Peter Ehlers das einseitige Geschehen nüchtern.

Auch den zweiten Durchgang dominierten die Rasensportler quasi nach Belieben. Der frisch eingewechselte Jannek Laut scheiterte zunächst vom linken Strafraumeck aus an FCE-Keeper Alan Kado (46.), ehe Schramm einen Querpass von Philipp Ehlers eindrückte (55.). Dann zog Philipp Ehlers selbst von rechts nach innen und traf (56.), ehe Jobmann und Schramm an Kado scheiterten (62./63.). So resultierte das 0:9 aus dem zweiten Strafstoß des Tages: Sampaney foulte Jannek Laut, Schiedsrichter Thorsten Kaisen (vom SC Osterbek deutete auf den ominösen Punkt und Philipp Ehlers verwandelte sicher (65.).

Als es in der 75. Minute einen Eckball für die Uetersener gab, sagte Marvin Schramm, Stamm-Eckstoßschütze der Rasensportler, zum frisch eingewechselten Eddy-Morton Enderle: „Mach du mal.“ Eddy-Morton Enderle schlug die Ecke daraufhin von der linken Seite exakt auf Schramm, der den Ball am kurzen Pfosten freistehend annehmen und zum 10:0 versenken konnte. „Bitteschön“, sagte der Vorlagengeber daraufhin zum Torschützen. Mats Lennart Enderle gelang sogar noch das 0:11 (76.), ehe es die Uetersener Schlussphase ruhiger angehen ließen. „Es war ein komisches Spiel“, lautete das Fazit von Rasensport-Trainer Peter Ehlers.